Ein Gewitter hat im Raum Efringen-Kirchen in der Nacht einen Großeinsatz der Feuerwehren ausgelöst. Bis zum Samstagvormittag wurden mehr als 65 überschwemmte Keller und Einliegerwohnungen gemeldet.
[Unwetter in Efringen-Kirchen | Fotos: Hannes Lauber]
Nach Angaben von Efringen-Kirchens Kommandant Werner Schmid gingen die ersten Schadensmeldungen gegen 1 Uhr in der Nacht zum Samstag bei der Feuerwehr in Efringen-Kirchen ein. Dort waren in der Neusetze Keller von den schlagartig fallenden Wassermassen überschwemmt worden. „Danach ging es Schlag auf Schlag“, schildert Schmid den weiteren Verlauf der Nacht. Aus sämtlichen Ortsteilen der Gemeinde mit Ausnahme von Kleinkems und Huttingen seien innerhalb kürzester Zeit Schadensmeldungen eingetroffen.
Die Feuerwehr reagierte umgehend und löste Alarm für alle neun Teilortswehren aus. Im Gerätehaus in Efringen-Kirchen wurde kurzfristig eine Einsatzzentrale eingerichtet, an die die Rettungsleitstelle per Fax die einlaufenden Hilferufe weiterleitete. In der Einsatzzentrale wurden die Aufträge dann an die einzelnen Wehren vergeben.
In Istein war die Vorstadt betroffen. Durch den starken Regen waren vom alten Kehrenweg Geröll und Steine so groß wie Handbälle ins Dorf geschwemmt worden. In der Vorstadt bahnte sich das Wasser dann den Weg in einen Hof und floss von dort in zwei Keller. Die Feuerwehr war bis zum frühen Morgen mit dem Leerpumpen und mit Aufräumarbeiten auf der Straße beschäftigt, die durch das Gerlöll kaum mehr passierbar war.
Neben Istein waren laut Werner Schmid die Ortsteile Efringen-Kirchen, Egringen und Welmlingen am stärksten betroffen. Vor allem in Egringen war die Lage auch am Samstagvormittag immer noch akut, weil in zwei Kellern im Bereich Brühlstraße Öltanks auf den Wassermassen aufgeschwommen waren. Im einen Fall handelte es sich um einen geschweißten Tank, der durch das Abpumpen des Wassers wieder stabilisiert werden konnte. Schwieriger war ein zweiter Fall mit vier Batterietanks, von denen zwei sich beim Aufschwimmen querlegten und dadurch die Gefahr bestand, dass Heizöl freigesetzt werden könnte. In diesem Fall wurde der Entsorger Blum eingeschaltet, um das Heizöl zu bergen.
In Wintersweiler waren vor allem die Kirchgasse und erneut der Bereich beim Kindergarten betroffen. In Efringen-Kirchen standen auch Tiefgaragen unter Wasser. Auch am Samstagvormittag gingen bei der Feuerwehr immer noch Meldungen über überschwemmte Keller ein, bei denen die Eigentümer oder Bewohner der Häuser den Schaden erst im Laufe des Vormittags bemerkt hatten.
Trotz der zahlreichen Einsätze habe es keine Verletzten gegeben, stellte Schmid am Samstag zufrieden fest. Auch hätten die Feuerwehrabteilungen gute Arbeit geleistet. Aufgrund der Vielzahl der Einsatzstellen müssten sich die Betroffenen aber teilweise in Geduld üben. „Wir müssen eben alles Schritt für Schritt abarbeiten und können nicht überall zugleich sein“, sagte Schmid. Vor Ort waren in der Nacht auch Bügermeister Schmid und die Ortsvorsteher. Der Bauhof sei ebenfalls sehr rasch bereit gestanden und habe die Arbeit der Feuerwehren mit zwei Radladern unterstützt. Das DRK war ebenfalls mit einem Großaufgebot beteiligt. Die Feuerwehr war mit rund 200 Kräften im Einsatz.
Neben der Gemeinde Efringen-Kirchen waren nach Angaben von Gesamtkommandant Werner Schmid, der auch stellvertretender Kreisbrandmeister ist, die Gemeinden Fischingen und Eimeldingen sowie der Kanderner Stadtteil Wollbach von dem Gewitter betroffen. Stellenweise, so Schmid, seien bis zu 60 Liter Regen in einer knappen Stunde gemessen worden. „Das ist einfach zu viel. Wir hatten Wasserprobleme an Stellen, wo es so etwas bislang überhaupt noch nie gegeben hat“ , resümierte er am Samstag.