Im St. Galler Urkundenbuch ist Wintersweiler schon 909 als „Witireswilare“ erwähnt. Dieser Name wird gedeutet als „Weiler des Withar“ bzw. „Siedlung des Withar“.
Der alte Gewanname „Bübingen“, dem man die Bedeutung „bei den Leuten des Bubo“ beilegt, weist allerdings auf eine ältere, wieder aufgegebene Siedlung hin. Das heutige Dorf geht wohl auf eine Siedlung der Merowingerzeit zurück.
1387 wird eine „Sant Jacobs capelle auf dem Berge ze Winterswiler“ erwähnt und 1402 „die kilche ze Sant Oswalt ze Winterswiler“.
Engilbold aus Wintersweiler übertrug im Jahre 909 dem Kloster zu St. Gallen „zwei Huben“ samt dazugehörenden Gebäuden, die ihm gleich wieder gegen Zins verliehen wurden und die nach seinem Tod endgültig dem Kloster zufallen sollten. Das Dorf gehörte zur Herrschaft Rötteln. Zahlreiche Grund- und Zehntherren waren hier begütert und berechtigt, u.a. die Klöster St. Blasien, Weitenau, Istein und Himmelspforte, das Domstift zu Basel, das Johanneskloster und das Kloster Klingenthal in Basel. Ferner besaßen die Freiherren von Roggenbach (Schopfheim) Ansprüche in Wintersweiler.
Im Jahre 1311 übergab Luitold von Rötteln Teilgebiete seines Landes mit Wintersweiler dem Ritter Otto Münch von Münchenstein.
1368 erwarb Markgraf Rodolf III von Hachberg-Sausenberg u.a. das Dorf Wintersweiler durch Kauf von Konrad Münch von Münchenstein. Im Dreißigjährigen Krieg hatten die Bewohner von Wintersweiler unter Pest (1639), Mißernten und Truppendurchzug viel zu leiden. Wie viele Familien aus dem Markgräflerland suchten und fanden auch Bürger von Wintersweiler in dieser schweren Zeit Schutz im St. Alban-Viertel zu Basel.
Die Kirchenbücher der Jahre 1650 und 1750 belegen eine zunehmende Einwanderung aus der Schweiz, überwiegend aus den Gebieten Basel, Bern und Zürich.
Die heutige Kirche zu Wintersweiler wurde 1765 anstelle eines kleineren Kirchengebäudes errichtet. Der wohlgestaltete Bläsihof mit seinem Laubengang neben der Kirche erinnert an die Jahrhunderte währende Zinsherrschaft des fernen Albtalklosters. |