Der Feuerwehrbedarfsplan Efringen-Kirchen wird derzeit in den Ortschaftsräten behandelt. In Wintersweiler stimmte das Gremium zu. In Huttingen wurde kritisiert, dass die Unterlagen zu spät weitergereicht wurden.
Reinhard Cremer Do, 3. Apr 2025, 11:30 Uhr Efringen-Kirchen

Das Feuerwehrhaus in Huttingen Foto: Jutta Schütz
Derzeit beschäftigt der neue Feuerwehrbedarfsplan 2025–2030 die Ortschaftsräte der Gemeinde Efringen-Kirchen. Das Huttinger Gremium nahm am vergangenen Donnerstag Stellung dazu. Ihm folgte am Montag der Wintersweiler Rat. Bekanntlich sollen bis 2040 die aktuell neun Feuerwehrstandorten auf künftig vier Standorte konzentriert werden. Huttingen bildet dann gemeinsam mit Blansingen, Welmlingen und Wintersweiler den Bereich Nord. Efringen-Kirchen und Istein bilden den Standort Süd, Egringen und Mappach den Standort Ost und Kleinkems deckt als alleiniger Teilort den Bereich West ab.
Gesamtkommandant Philipp Haberstroh stellte in den Gremien den neuen Feuerwehrbedarfsplan vor. Während in Wintersweiler der Plan begrüßt und ihm einstimmig zugestimmt wurde, vertagten die Huttinger Räte ihre Beschlussfassung auf die nächste Sitzung am 17. April. Abteilungskommandant Oliver Schirmer hatte kritisiert, dass die Mitglieder des Ortsparlaments die 91 Seiten über den Feuerwehrbedarfsplan erst am Vormittag des Sitzungstermins erhalten hätten. Generell aber, so Ortsvorsteher Jens Lauber im Gespräch mit der BZ, stelle sich der Ortschaftsrat nicht gegen den Plan.
Soziale Aspekte der Feuerwehren für das Dorfleben und Miteinander
Schirmer war es auch, der seine Bedenken hinsichtlich der Anzahl der Kameraden, die nach der Umorganisation weitermachen wollten, äußerte. Zwar ginge es, so Lauber, im Beschluss vornehmlich um die feuerwehrtechnischen und finanziellen Aspekte, doch müsse man auch die sozialen Aspekte berücksichtigen. Schließlich sei die Feuerwehr etablierter Bestandteil des Dorflebens. Sie richte das Fasnachtsfeuer aus, organisiere die Holzversteigerungen und das Engifescht sowie auch die Altpapiersammlung. Lauber hielt es für sehr unwahrscheinlich, dass die Feuerwehr in Zukunft in den Orten weiterhin so aktiv bleiben könne: „Deshalb klatschen wir jetzt nicht vor Freude in die Hände!“
Wintersweilers Ortsvorsteherin Joelle Kammerer interessierte, wie neues Feuerwehrpersonal gewonnen werden könne. Auch stellte sie die Frage bezüglich der zu erwarteten Kosten für die Stelle eines hauptberuflichen Gerätewartes oder einer Gerätewartin.
Bestenfalls Einstellung eines Hauptamtlichen für zentrale Werkstatt
Was die Personalstärke angeht, so Huttingens Ortsvorsteher Lauber, mache eine Zusammenlegung durchaus Sinn. Im Gespräch ist auch die Einstellung eines oder einer Hauptamtlichen, der oder die sich in einer zentralen Werkstatt um den ordnungsgemäßen Zustand von Atemschutz, Geräten und anderem mehr kümmern soll. Derzeit befindet sich die Atemschutzwerkstatt noch in Huttingen und wird dort komplett im Ehrenamt betrieben. Fest steht, und das geht eindeutig aus der Standortanalyse des Planungsbüros Brandschutz 4 hervor, dass die Feuerwehrgerätehäuser insgesamt derzeit „kein optimales Bild“ abgeben (wir berichteten).
Deutlich wurde auch in der Präsentation Haberstrohs, dass – auch wenn sich einige Löschfahrzeuge wie das LF 10/6 in Huttingen noch in einem guten Zustand befänden – neue Fahrzeuge angeschafft werden müssten. So sei etwa angedacht, das LF 10/6 durch ein geländegängiges Löschfahrzeug Katastrophenschutz (LF-KatS) zu ersetzen und einen Gerätewagen Logistik anzuschaffen. Besonders dringend sei, für eine gute Ausbildung zu sorgen und eine ausreichende Tagesverfügbarkeit an Einsatzkräften zu gewährleisten.
In seiner Stellungnahme wies der Wintersweiler Ortschaftsrat eindringlich darauf hin, dass bei der Umsetzung des Feuerwehrbedarfsplanes darauf zu achten sei, „die Planung möglichst einmalig und einheitlich zu gestalten, sodass die Planungsaufwände und Kosten effizient reduziert werden können“.