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Auch die alte Leiter rumpelt heran / Badische Zeitung 5. September 2017

Sep 5, 2017

Rund 50 Feuerwehrleute proben bei der Engetalübung den Ernstfall auf dem Obsthof Schörlin.

 

 

Auch Teil der Übung: Rettung eines zusammengebrochenen Kameraden. Foto: Reinhard Cremer

HUTTINGEN (cre). Sie hat schon Tradition bei den vier Engetalwehren aus Blansingen, Huttingen, Welmlingen und Wintersweiler: die große Gemeinschaftsübung. Mit rund 50 Aktiven rückten die Kameraden der vier Wehren einem angenommenen Brand auf dem Obsthof Brändlin in Huttingen zu Leibe. Zusätzlich galt es, vier Verletzte aus der verqualmten Sortierhalle zu retten. Die Einsatzleitung hatte Huttingens Stellvertretender Abteilungskommandant Andreas Schörlin inne.

Nach etwa drei Minuten war die über Sirenen alarmierte Huttinger Wehr am Einsatzort. Wenn man wartet, können sich auch drei Minuten zu einer gefühlten Ewigkeit dehnen, wie eine Zuschauerin bemerkte. Als nächstes erschien der Wagen der Einsatzleitung mit der Führungsgruppe. Nacheinander trafen auch die übrigen beteiligten Wehren und das Deutsche Rote Kreuz des Ortsvereins Efringen-Kirchen ein. Nach Altväter Sitte rumpelte auch die von einem Traktor gezogene Leiter mit den für diesen Teil der Übung zuständigen, auf ihr sitzenden Kameraden auf den Hof.

Wie der ehemalige Gesamtkommandant Werner Schmid am Rande bemerkte, sei der heute antiquiert erscheinende Transport zu Beginn der Engetalübungen vor gut 50 Jahren keine Ausnahme gewesen. Lediglich die Abteilung Wintersweiler habe damals über einen immer noch existierenden VW-Bully verfügt. Beobachter der Übung waren die Ortsvorsteher Richard Ludin (Welmlingen), Hansjörg Obermeier (Wintersweiler) und Andrea Wahler (Blansingen). Thomas Kowol vertrat Huttingen.

Gesamtkommandant Philipp Haberstroh verfolgte die Übung vom Wagen der Einsatzleitung aus. Zuständig für die einzelnen Abteilungen waren deren Zugführer. Die Kameraden aus Wintersweiler und Welmlingen waren für die Wasserförderung aus einem Tank auf dem Grundstück und aus dem Dorf zuständig. Die aus Blansingen und Huttingen retteten und löschten. Erschwert wurde die Übung durch ein plötzliches „Mayday-mayday“-Signal aus dem brennenden Objekt. Ein Kamerad eines Angriffstrupps war ohnmächtig geworden. Wird ein solcher Notruf empfangen, gilt international sofort Funkstille in dem betroffenen Raum. Die Rettung des Verunfallten hat dann absoluten Vorrang. Auch hier gelang die inszenierte Rettung, und der Gerettete konnte vom DRK versorgt werden. Ebenso die vier vermissten Personen.

Eine kleine Panne ereignete sich auf der zwölf Meter hohen Leiter, als sich die Kupplung zwischen Schlauch und der auf der Leiterspitze montierten Spritze löste. Der vermutete Grund war der plötzlich bei einschießendem Wasser auftretende Druck, der die Kupplung gelöst hatte. Kurze Reparatur und alles konnte wie geplant weitergehen. Kritisch wurde es lediglich, als vier C- und ein B-Rohr gleichzeitig in Betrieb waren. Da ließ der Druck, wie die Einsatzleitung bei ihrem anschließenden Manöver-Gespräch bemerkte, doch deutlich nach. Wie Gesamtkommandant Haberstroh bilanzierte, sei das Übungsziel unter dem Strich erreicht worden. Auch Bereitschaftsleiterin Sabine Afken vom DRK war’s zufrieden: „Wir kamen und erhielten sofort die Verletzten.“

Den Abschluss der Übung bildete die gemeinsame Übungsbesprechung, zu der alle beteiligten Kameraden und Kameradinnen sowie das DRK antraten. Anschließend gab es die verdiente Verpflegung, die allerdings aufgrund des nicht mehr sommerlichen Wetters in der Halle eingenommen werden musste.

 

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