Nach dem Dauerregen kam es im Landkreis zu Überflutungen von Straßen und Kellern. Besonders betroffen waren die Kandertalstrecke und Lörracher Straße – und ein Kindergarten, zum wiederholten Mal.
[Nach dem Dauerregen: Überflutungen in Wyhlen | Foto: Martin Eckert]
Nach dem Dauerregen in den letzten 24 Stunden kam es an verschiedenen Stellen im Landkreis zu Überflutungen von Straßen und Kellern. Besonders betroffen war die L 134 (Kandertalstrecke) zwischen Rümmingen und Kandern-Wollbach. Hier stand die Straße völlig unter Wasser und musste deshalb gesperrt werden. Zwischen Wollbach und Maugenhard hatte sich sogar ein kleinerer See gebildet, um den sich die Feuerwehr ebenfalls kümmern musste.
Lörracher Straße in Grenzach-Wyhlen überflutet
Die Freiwillige Feuerwehr und der Werkhof kämpften auch in Wyhlen wieder gegen das Hochwasser. In der Nacht zu Freitag schwappten Wassermassen aus der Kanalisation auf die Bergstraße und drohten, auch die B 34/Lörracher Straße zu überfluten. Der zweite Einsatzort in Wyhlen war der Bereich an der Ruschbachstraße auf der anderen Seite der Bahnlinie. Die Feuerwehr ist seit kurz nach Mitternacht im Einsatz gewesen.
Auch am Freitagvormittag herrscht noch hoher Wasser- und Arbeitsdruck auf den Straßen und bei den Einsatzkräften. Die Polizei meldete morgens, im Bereich der Lörracher-/Bergstraße liefen einige Garagen voll, und das Wasser drohte in Häuser und Keller zu laufen. Die Feuerwehr war stundenlang im Einsatz und legte Sandsäcke, auch um das Wasser von der B 34 abzuhalten. Diese war morgens befahrbar. Die Bergstraße war gesperrt.
Kindergarten in Wintersweiler steht unter Wasser – schon wieder
Erneut wurde zudem der Kindergarten in Wintersweiler, eine Gemeinde bei Efringen-Kirchen, Opfer einer Überschwemmung. Infolge massiver Kalkablagerungen war die Oberflächenwasser-Ableitung nicht mehr in der Lage gewesen, die Wassermassen des Dauerregens am Donnerstag aufzunehmen.
Sowohl von der Straße In den Käfmatten als auch aus einem Bodenablauf auf dem Freiplatz am Kindergarten drang das Wasser ins Gebäude ein. Das gesamte Untergeschoss des Gebäudes wurde bis auf eine Höhe von mehr als einem Meter mit Schlamm und Wasser geflutet.
Der vor Ort anwesende Bauamtsleiter Siegfried Kurz bestätigte, dass bisherige Bemühungen, der Ablagerungen im Kanal Herr zu werden, ergebnislos waren. Jetzt gebe es die Überlegung, den Kanal auszuwechseln. Das allerdings ist mit einem erheblichen, auch finanziellen Aufwand verbunden.
Zeitgleich mit den Feuerwehren aus Wintersweiler und Huttingen, die mit insgesamt 20 Leuten und zwei Fahrzeugen im Einsatz waren, bemühten sich die Mitarbeiter einer Schopfheimer Spezialfirma darum, mit einem Saug- und Spülfahrzeug die Ablagerungen im Kanal durch eine Hochdruckspülung vorläufig zu verringern.
Kindergärtnerinnen offenbarte sich ein Horrorszenario
Zunächst allerdings waren die Feuerwehren, wie Gesamtkommandant Werner Schmid schilderte, damit beschäftigt, den Kanal und das Gebäude auszupumpen. Was nicht ganz einfach war, da ständig neue Wassermassen nachdrängten. Anschließend muss dann der Schlamm aus dem Kindergarten entfernt werden.
Ortsvorsteher Hansjörg Obermeier hatte noch am Vorabend den Kindergarten inspiziert, aber nichts Verdächtiges feststellen können. Erst am Freitagmorgen war der Schaden offensichtlich. Ein aufmerksamer Nachbar alarmierte daraufhin die Feuerwehr.
Den etwas später eintreffenden Kindergärtnerinnen offenbarte sich ein Horrorszenario. Sämtliche erst nach der Überschwemmung vor fast genau einem Jahr angeschafften Turn und Spielgeräte standen unter Wasser oder schwammen bis zur Treppe zum Erdgeschoss. Auch der frisch eingezogene Boden kann nun schon wieder auf den Müll. Wie die stellvertretende Kindergartenleiterin Natali Bühler sagte, sei es nicht nur der materielle Schaden, der die Einrichtung treffe. Der Schaden habe auch erhebliche Einschränkungen in der täglichen Arbeit mit den Kindern zur Folge. Vermutlich werden sich die Sanierungsarbeiten über Wochen hinziehen.
Rheinfelden
In Rheinfelden war der Bereich Beuggener-/Cranachstraße betroffen. Bei Rheinfelden-Eichsel stürzte in Höhe des Fußballplatzes ein Baum auf die L 139 und blockierte sie halbseitig. Das Problem beseitige ein fachkundiger Bürger und entlastete damit die Feuerwehr.
Maulburg und Adelhausen
Weiterhin betroffen war die L 139 zwischen Maulburg und Adelhausen. Die Fahrbahn war an mehreren Stellen überflutet und es bestand hohe Aquaplaning-Gefahr. Hier stellten Polizei und Straßenmeisterei entsprechende Beschilderungen auf.