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War Halogenstrahler Brandursache? / Badische Zeitung 11.11.2008

Nov 11, 2008

EFRINGEN-KIRCHEN (vl). Bei einem Brand beim Aussiedlerhof Arber auf den Britschenhöfen ist am späten Sonntagabend eine Lagerhalle vollständig ausgebrannt.

Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf mindestens 200 000 Euro. Für Dieter Arber war es ein Schlag, dennoch war er gestern vor allem über eines froh: dass keine Menschen dabei verletzt wurden und dass auch kein Tier zuschaden kam. Als Brandursache wird ein Halogenstrahler vermutet.

Dieter Arber hat einen Teil der Halle an einen Schweizer Verein vermietet, zu dem sich die Hersteller des Käses „Tête de Moine“ zusammengeschlossen haben. Ziel des Vereins ist vor allem das Bekanntmachen des Käses – auch im Ausland. Der Verein mit Sitz in St. Imier, die Association des fabricants de Tête de Moine, hatte die Halle als Lager benutzt. Zwei Mitarbeiter des Vereins, die beide im Elsass wohnen, waren an dem Abend an der Halle beschäftigt.

Polizei und Verein widersprechen sich dann aber in einem Detail. Laut Polizei soll einer der Männer, als es dunkel wurde, einen Halogenstrahler aufgestellt haben. Er habe diesen möglicherweise zu dicht an dort gelagerte Strohballen platziert, die Feuer fingen, schreibt die Polizei. Falsch, sagt Olivier Isler, der Geschäftsführer des Vereins. Dieser Strahler wurde nicht von uns aufgestellt, er war immer schon dort, er diente als normale Beleuchtung.

Zu den Vorgängen am Sonntagabend mochte sich Olivier Isler allerdings nicht weiter äußern. Dies mit Verweis auf die laufenden polizeilichen Ermittlungen. Er merkte allerdings an, dass die „Association“ die Halle nicht als Lager für Käse genutzt habe, sondern lediglich als Lager für Material wie Käsetheken oder Verpackungen, die für die Werbeauftritte in Deutschland oder in Frankreich gebraucht werden. Da dieses Material bei einer Einreise in die Schweiz immer wieder umständlich verzollt werden muss, war es für den Verein die bessere Lösung, die Halle zu mieten und die Gegenstände dort zu lagern. Die Polizei lobt die Feuerwehr, die alles dafür getan habe, dass das Feuer nicht auf das benachbarte Wohnhaus und die Scheune übergriffen. Als Dieter Arber gegen 21 Uhr zur Halle kam, brannte sie bereits lichterloh. Mit dem ersten Alarm wurden die Abteilungen Efringen-Kirchen und Egringen verständigt, wie Gesamtkommandant Werner Schmid berichtet. Sofort seien die Abteilungen Wintersweiler, Huttungen sowie die Drehleiter und Tanklöschfahrzeuge aus Weil am Rhein und ein Schlauchwagen aus Kandern nachgefordert worden. Die Feuerwehr Lörrach kam mit ihrem Atemschutzgerätewagen hinzu. Zu den größten Schwierigkeiten des Einsatzes gehörte für Schmid die Tatsache, dass neben Fahrzeugen und Maschinen auch Strohballenn in der Halle aufbewahrt wurden und es sehr mühsam war, die Löschwasserversorgung sicherzustellen.

Die Britschenhöfe gehören zu den Objekten, bei denen die Feuerwehr immer wieder übt. Im Ernstfall ist jedoch alles anders. Werner Schmid räumt ein, dass es in der ersten Viertel Stunde eine „Chaosphase gab“, die seiner Meinung nach auch daher rührte, dass der Feuerwehr nicht nur ein Scheunenbrand, sondern auch ein Wohnungsbrand gemeldet worden war. Deshalb hatte die Menschenrettung zunächst Priorität, man schloss die Schläuche an den nächstgelegenen Hydranten an, obwohl dieser rasch kein Wasser mehr spendete. Im Nachhinein betrachtet hätte man besser gleich auf den etwas weiter entfernten verlässlicheren Hydranten setzen und sich auf den Schlauchleitungsaufbau vom Feuerbach her konzentrieren sollen, meinte er.

Mühsam war auch das Löschen des Brands, wie Werner Schmid erklärte. Da man nur von einer Seite Zugang zur Halle hatte, musste man das brennbare Material mithilfe von Frontladern hinausschaffen. Dadurch war der Einsatz nur mit Atemschutz möglich. 45 Atemschutzgeräteträger waren im Einsatz. Die letzten Brandnester waren gegen 2.30 Uhr gelöscht. Zirka 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz, ferner Polizisten und Retter des DRK Efringen- Kirchen, die für die Verpflegung sorgten. Neben in der Halle abgestellten Oldtimern wurden auch mehrere landwirtschaftliche Maschinen beschädigt.