Vermutlich war die früher vorhandene „Hilfs- oder Spritzenmannschaft“ relativ gut organisiert und zuverlässig, denn es verwundert, dass nach dem Großbrand im Jahre 1865, dem ein gesamtes, glücklicherweise freistehendes Anwesen zum Opfer fiel, nicht eine Feuerwehr gegründet wurde.
Die Gründe mögen verschiedenster Art gewesen sein: Kosten für die Anschaffung von Uniformen, Bedenken gegen vermehrtes „probieren der Spritzi“, heute Übungen genannt. Jedenfalls, eine „Feuerspritzi“ war vorhanden.
Blättern wir in den Gemeinderechnungen des vergangenen Jahrhunderts, so finden wir Rechnungsbelege in den Jahren:
1828 Maurer Schwörer für Arbeiten am neuen Feuerspritz Schopf, 240 Gulden.
1837 Roser Hermann für 2 Laternen zur Feuerspritzi 3 Gulden 12 Kreuzer.
1842 Friedrich Hagist für Fertigung einer neuen Feuerleiter 1 Gulden 48 Kreuzer.
1842 Dem Landwirt Friedrich Bürgelin fürs führen der Feuerwehrspritzi nach Rheinweiler 2 Gulden.
1845 Metzger Schweigler für 1 Pfund Schmalz zum Gebrauch bei der Feuerspritzi 24 Kreuzer.
1846 Am 20. Juni wurde die Reinigung des Brandweihers an den Wenigstbietenden öffentlich versteigert, welche Arbeit der hiesige Bürger Friedrich Maurer für den Betrag von 8 Gulden übernommen hat.
1853 Dem Seiler Christian Leuger in Kandem für hanfene Schläuche zur Feuerspritzi 48 Fuß und 4 Stück Gewinde dazu, 14 Gulden 48 Kreuzer.
1866 Dem Gemeindewirth Wanner hier, für abgegebenen Wein an die Spritzenmannschaft beim Probieren der Feuerspritzi 7 Gulden 12 Kreuzer ausbezahlt.
Diese und andere Aufzeichnungen belegen, schon vor über 150 Jahren war eine Lösch- oder Spritzenmannschaft in unserem Dorf vorhanden.
In den folgenden Jahrzehnten blieb die Gemeinde von Brandkatastrophen verschont. Glücklicherweise auch während des letzten Krieges, als durch Artilleriebeschuß einige Häuser zerstört wurden. Die Löschmannschaft unterzog sich alljährlich dem notwendigen probieren der Spritze und freute sich, wenn der Gemeinderat ein paar neue Ledereimer genehmigte.
Mit der eigentlichen Gründung einer „Freiwilligen Feuerwehr Wintersweiler“ im Jahre 1940 änderte sich einiges. Die bisher auf gegenseitige Hilfe ausgerichtete Hilfs- oder Löschmannschaft wurde nun halbmilitärisch organisiert. Erster Kommandant war Landwirt Ernst Lang.
Die durch Kriegswirren bedingte relativ kleine Wehr bestand zwangsweise aus einer „Altersmannschaft“ und wurde ab 1944 von Zimmermeister Karl Hillmer bis zur Auflösung geführt. In den Besatzungsjahren bis 1951 wurde Landwirt und Maurer Adolf Kammerer als Kommandant eingesetzt.
Kommandant W. Müller 1955
Wie vieles andere mußte auch die Feuerwehr nach 1945 neu gegründet werden. In der Gründungsversammlung am 25. April 1951wurde Willi Müller als Wehrführer gewählt. Unter seiner Führung wurde der Grundstein für eine überdurchschnittlich ausgebildete, kameradschaftliche Mannschaft gelegt.
Dies zeigte sich auch daran, daß mit der am 18. Januar 1953 durch Bürgermeister Karl Kammerer übergebene neue TS 6 am 8. Mai 1955 in Lörrach bei einem Wettkampf mit Gruppenführer Alfred Kammerer unter 41 Wehren unsere Feuerwehr den 2. Platz belegte.
Das Protokollbuch berichtet in den folgenden Jahren über Neuanschaffungen von Uniformen und Geräten. Der Gemeinderat hat sich den vorgegebenen finanziellen lvlöglichkeiten entsprechend der Feuerwehr gegenüber stets aufgeschlossen gezeigt.
Wettkämpfe Kleinkems 1960
Nicht wenige Wehrmänner nahmen an den Fortbildungskursen in Lörrach, Freiburg und später auch in Bruchsal teil. Der gute Ausbildungsstand war garant dafür, daß die Wehrmänner bei Leistungswettkämpfen erfolgreich teilnahmen. So auch am 26. Juni 1960 in Kleinkems. Wie wurde unsere Gruppe belächelt, als diese mit dem offenen Gerätewagen (dem Miststreuer) erschien. Bei der Preisverteilung konnte Gruppenführer Alfred Gempp ,,als beste Wehr des Tages“ den 1. Preis, einen Kupferkrug, entgegennehmen. Unsere Freude war sehr groß!
Nach und nach begannen nun die Vorbereitungen für das 25. Gründungsfest unserer Wehr. Bei strahlendem Sonnenschein am Sonntag, den 16. Mai 1965 fand u.a. eine „eindrucksvolle Schauübung, eine der besten dieser Gegend“, so Kreisbrandmeister Leible, statt. Nachbarwehren und eine große Zahl auswärtiger Gäste sorgten für ein schönes harmonisches Ereignis in unserem Dorf.
Weitere wichtige Eckpunkte der FFW:
20. Juli 1966 erstes eigenes Fahrzeug VW-Bus T1 mit TSF 8/8
1971 Kauf Notstromaggregat
1973 herrichten Farrenstall zum Geräteraum
1975 durch die Gemeindereform bedingte Umwandlung in eine Abteilungswehr der Gemeinde Efringen-Kirchen
1984 neues Feuerwehrfahrzeug Mercedes
20.9.1987 Einweihung Mannschaftsraum
1-3.September 1990, 50 jähriges Jubiläumsfest
Neues Fahrzeug seit Aug 2009 StLF 10/6
bis dato: Mehrere Gruppen haben des Feuerwehr Leistungsabzeichen Baden Württemberg „Gold“ errungen, sowie weitere Ausbildungen Atemschutz / Gruppenführer etc.